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Tod Browning - FREAKS

Verfasst: 23. Aug 2006 10:02
von Noriel de Morville
Eine ganz andere Art des Horros beinhaltet FREAKS; ich würde ihn dem Phantastischen Film zuordnen. Es ist einer meiner Lieblingsfilme von meinem Lieblingsregisseur Tod Browning ( LONDON AFTER MIDNIGHT )

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Freaks- US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1932 von Regisseur Tod Browning.

GOOBLE GOBBLE, GOOBLE GOBBLE WE ACCEPT HER, WE ACCEPT HER... ONE OF US, ONE OF US...

Der kleinwüchsige Hans ist Teil einer Kuriositätenshow eines Zirkus. Er ist mit der ebenfalls kleinwüchsigen Frieda verlobt, hat sich jedoch in die Trapezkünstlerin Cleopatra verliebt. Er macht ihr trotz Friedas Warnung Komplimente und Geschenke, die Cleopatra gerne annimmt, aber hinter Hans' Rücken macht sie sich über ihn lustig. Als sie erfährt, dass Hans durch eine Erbschaft vermögend geworden ist, schmiedet sie mit ihrem Geliebten, dem Muskelmann Hercules, einen perfiden Plan. Cleopatra heiratet Hans. Auf der Hochzeit macht sich Cleopatra über die Freaks ( die Hochzeitsgäste und Freunde von hans ) lustig, beleidigt und demütigt sie. Doch nicht nur das - sie und Hercules versuchen, Hans zu vergiften, was den wachsamen und mistrauischen Augen der Freaks nicht entgeht. Dieser überlebt, doch sind ihm nun auch die Augen geöffnet . Daraufhin nehmen die Freaks Rache. Wer sich täglich zum Gespött der "Normalen" machen lässt, hält untereinander zusammen. Und wer einen von ihnen beleidigt, beleidigt alle. Sie töten Hercules und aus Cleopatra wird das Schlimmste, was diese sich vorstellen kann; sie wird zum Freak... Die Schlussszene zeigt Cleopatra als Teil einer Horrorshow.

Zum Film

Irving Thalberg, der Produktionsleiter von MGM, versuchte mit diesem Film an die Horrorerfolge der Konkurrenz Universal anzuknüpfen. Er beauftragte Tod Browning damit einen Film zu drehen, gegen den Dracula harmlos erscheinen sollte. Nach nur 36 Drehtagen entstand schließlich Freaks. Der Film basiert auf der Kurzgeschichte Spurs von Clarence Robbins, die erstmals im Februar 1923 im "Munsey´s Magazine" abgedruckt wurde. Anders als bisher üblich, entschloss sich Browning, seinen Film so authentisch wie möglich wirken zu lassen, und so wurden die "Freaks" von echten Missgebildeten gespielt, die er weltweit auf Rummelplätzen oder in Zirkuszelten rekrutierte. Mit dem Hauptdarsteller Harry Earles hatte er bereits bei The Unholy Three zusammengearbeitet.

Ursprünglich sollten die Rollen von Hercules, Cleopatra und Venus mit Victor McLaglen, Myrna Loy und Jean Harlow besetzt werden, die jedoch nicht neben den "Freaks" spielen wollten. F. Scott Fitzgerald hingegen, der zu dieser Zeit zu MGMs Autorenteam gehörte und mit den Filmstars nichts anfangen konnte, setzte sich immer zu den "Freaks" an einen Tisch.
Regisseur Browning lebte selbst mehrere Jahre mit solchen "Freaks" im Zirkus. Eigentlich wollte er mit diesem Film ein Zeichen für das Verständnis der Andersartigkeit setzen, doch hatte der Film oftmals den gegenteiligen Effekt. Behinderungen galten als Kuriositäten und als moralisch bedenklich. Deshalb verließen viele Zuschauer die Aufführungen, weil ein solcher Film in dieser Zeit gegen die Moralvorstellungen der Besucher war.

Doch zeigt der Film, dass nicht zwangsläufig die "Monster" die Monster sind, sondern auch im schönsten und scheinbar normalsten Menschen ein Monster stecken kann.

Die Schlussszene war ursprünglich anders geplant. In einer ersten Fassung hört man Hercules, wie er am Ende nach der Bestrafung durch die Freaks "Sopran" singt. Dieses Ende verschreckte die Besucher bei Testvorführungen jedoch so sehr, dass der Schluss geändert wurde.

Trotzdem wurde der Film in diversen Bundesstaaten und Städten der USA verboten. In manchen davon gilt dieses Verbot bis heute. Auch in Großbritannien war der Film 30 Jahre lang verboten. Damit endete auch die Karriere von Regisseur Browning, die gerade im Jahr zuvor mit dem Film Dracula ihren Höhepunkt erreicht hatte. Durch das Verbot der Zensoren war der Film für MGM nämlich ein finanzielles Desaster. Heute jedoch ist der Film einer der ganz großen Klassiker des Genres, der nichts von seiner Intensität eingebüßt hat.

Der ursprünglich etwa 90 Minuten lange Film ist nur noch in einer um etwa ein Drittel kürzeren - und mittlerweile restaurierten - Fassung erhalten.
1994 wurde der Film von der National Film Preservation Board in das National Film Registry aufgenommen.

Besetzung
· Wallace Ford: Phroso · Leila Hyams: Venus · Olga Baclanova: Cleopatra · Roscoe Ates: Roscoe · Henry Victor: Hercules · Harry Earles: Hans · Daisy Earles: Frieda · Rose Dione: Madame Tetrallini · Daisy Hilton & Violet Hilton: Siamesische Zwillinge · Schlitze: Schlitze · Josephine Joseph: Zwitter · Frances O'Connor: Armlose · Koo Koo: Koo Koo · Prince Randian: der lebende Torso · Johnny Eck: der Junge ohne Unterleib · Peter Robinson: das menschliche Skelett · u.v.m.


Tod Browning

Charles Albert Browning (* 12. Juli 1882 in Louisville, Kentucky; † 6. Oktober 1962 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, der vor allem durch eine einige Beiträge zum klassischen Horrorfilm der 1920er und 1930er Jahre in Erinnerung geblieben ist.
Browning entstammte einer gut situierten Familie und folgte als 16-Jähriger einer Tänzerin zum Zirkus. Weitere Stationen vor der Hollywood-Karriere waren das Vaudeville Theater und die Schauspielerei. 1916 war er Regie-Assistent von D. W. Griffith bei Intoleranz. Danach begann er mit eigenen Produktionen.

Sein erster Erfolg war 1925 der Stummfilm The Unholy Three. Mit Lon Chaney drehte er 1927 The Unknown und den legendären London After Midnight. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen der 1931 entstandene Dracula - der Klassiker des Vampirfilms, der Bela Lugosi als Dracula-Darsteller etablierte - und das Sequel The mark of the vampire (Das Zeichen des Vampirs, 1935).

Höhepunkt seines Schaffens war 1932 FREAKS, der vielfach als Klassiker des Horrorfilms missinterpretiert wurde. Tod Browning suchte für diesen Film Missgeburten, Krüppel und kleinwüchsige Schausteller, die die Hauptrollen im Film übernahmen. Der Film ist ein Plädoyer für Menschlichkeit. Die Fehlinterpretation ist wohl darauf zurückzuführen, dass der Film mehr als 40 Jahre in die Filmarchive verbannt war und somit lange keine Aufführung fand.


QUELLE: WIKIPEDIA

Verfasst: 23. Aug 2006 10:06
von whitestorm
ui, klingt wirklich gut. hab ihn nur noch leider nirgends entdeckt. mach mich aber mal auf die suche, denn wenn er dir gefällt, finde ich ihn bestimmt nicht schlecht...In dieser Hinsicht sind wir uns ja sehr ähnlich :D

Verfasst: 23. Aug 2006 10:19
von Noriel de Morville
Müsste bei Karstadt/Hertie und Kaufhof für 12,99-14,99 liegen....ich glaube du wirst ihn mögen...Schon bei Amazon oder ähnlichen Seiten nachgesehen, wahrscheinlich gibt es ihn dort günstiger, hat halt eine geringe Auflage, denke ich.

Es gibt noch "WOLFGIRL", der irgenwie ähnlich gelagert und doch ganz anders ist (besser kann ich es nicht formulieren), mit dem legendären Tim Curry als Freak-Show Direktor.

Noriel

Verfasst: 23. Aug 2006 10:26
von whitestorm
hehe...ja.
Dann schau ich doch morgen mal im Karstadt. Bin da eh ständig, ist ja schliesslich die grosse Mutterfirma....oh geheiligt sei dein Name *hüst*
Huch...ist doch gar kein Vorgesetzter in der Nähe, also wieder einen gang zurückschalten :-)

Verfasst: 23. Aug 2006 14:47
von Azazel
Wenn jemals ein Film das Wort Klassiker verdient hat, dann wohl dieser!

Verfasst: 27. Aug 2006 19:48
von Noriel de Morville
Und Tod Brownings LONDON AFTER MIDNIGHT würde ich erst gerne sehen...

Re:

Verfasst: 20. Mär 2010 20:00
von ozzmonn
schlitzy ist mein persönlicher favorit! aber ich würde auf keinen fall sagen das freaks nen horror streifen ist. side shows waren damals oft die einzige möglichkeit für andersartige geld zu verdienen, so widerlich das auch heute klingen mag...
und auserdem waren die freaks ja bei madamme petralini gut aufgehoben...
aaahhh....madamme petralini.....