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Texhnolyze

Verfasst: 16. Mär 2016 02:52
von khezef
Servus zusammen,

ich habe mal wieder eine etwas unbekannte, aber sehr eigene Perle ausgegraben.
Kurz, worum geht es:

„Texhnolyze" beschreibt eine dystopische Welt, deren Zentrum die unterirdische Stadt Lukuss ist. In dieser unwirtlichen Metropole tief im Innern der Erde streiten rivalisierende, brutale Gangs um das wertvollste Gut dieser dunklen Tage: Texhnolyze, hoch entwickelte kybernetische Prothesen, die zumeist den reichen Bewohnern der Stadt vorbehalten sind. Dennoch gelangt auch der junge Boxer Ichise, dem im Anschluss an einen Kampf ein Arm und ein Bein abgeschlagen wurden, in den Genuss der Prothesen, da ihn eine junge Ärztin entdeckt und rettet. Zeitgleich bricht das Chaos auf den Straßen aus, denn durch die Intrigen eines anarchistischen Attentäters erklären sich die Banden gegenseitig den Krieg und rüsten zum Krieg. Ichise setzt nun alles daran, die drohende Apokalypse zu verhindern und versucht gleichzeitig zu erkunden, welche Funktion der leuchtende Obelisk hat, der im Zentrum der Stadt thront...
[Quelle: Proxer]

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Eigenes Fazit:
- Die Art von Anime, die sich definitiv sehr schwer in einzelne Genre einordnen lässt. Die Story lässt sich zu anfangs sehr viel Zeit und es wird viel gezeigt aber wenig erklärt, erst ab Folge 8 oder 9 nimmt es Fahrt auf, dafür aber so richtig. In Anbetracht dazu, dass die ganze Serie nur 22 Folgen hat, ist das also schon recht viel. Es lohnt sich aber definitiv dran zu bleiben.

- Es geht auf eine psychedelische Achterbahnfahrt quer durch die Thematik Transhumanismus in einem sehr dystopischen Setting in leicht psychedelisch-surealer Atmosphäre. Begleitet wird das ganze von viel Blut und ohne Feigenblätter unten herum, jedoch weder exzessiv noch übertrieben. Es passt perfekt ins Setting. Gänsehautpotenzial ist ebenfalls vorhanden, wenn man sich auf die Stimmung einlässt.

- Animation und Zeichenstil sind selbst für einen 2003 Jahrgang leider etwas flach, das wird aber durch Schnitte und Schattenspiele bei den Zeichnungen wieder etwas ausgeglichen. Absolut nicht flashig oder bunt, sondern im Gegenteil sehr düster und kühl gehalten mit etwas kantigem und abgehakten Animationsstil.

- Der Charaktercast ist sehr überschaubar, mit einer tieferen Entwicklung von 2-3 der wichtigen Protagonisten und einem recht überschaubaren Kader an Nebencharakteren, welche zwar nicht sehr tief ausgearbeitet sind, aber durch ihre Aktionen trotzdem lebendig wirken und nicht langweilig werden.

- Bei der Musik bin ich sehr zwiegespalten, zum einen wird man oft mit quälender Jazzverzerrung aus den 50ern gequält, zum anderen wiederum tauchen wunderbar dystopische Soundtracks auf und auch das Intro und das Ending haben ihren Charme.

Kurz und gut, wem "Ergo Proxy" gefallen hat, der wird auch hier viel Freude haben. Es ist eine Perle aus den Randgenres, erfordert etwas Geduld für die ersten Folgen und die Bereitschaft, sich in die anspruchsvollere Handlung zu versenken. Nichts zum simplen Berieseln, da muss ich euch leider enttäuschen. Eine großartige Kreation und sicherlich auch als Kunstwerk zu bezeichnen, definitiv einen Blick wert für diejenigen, die derartige Exoten zu schätzen wissen.

Re: Texhnolyze

Verfasst: 17. Mär 2016 15:24
von Azazel
danke für den Tipp