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George Orwell

Verfasst: 28. Dez 2006 17:34
von Noriel de Morville
George Orwell (25. Juni 1903 - 21. Januar 1950 i), geboren als Eric Arthur Blair.

Der in Indien geborene Orwell kam im Alter von einem Jahr (1904) nach England. Seine Schulzeit absolvierte er 1917-1921 in Eton und war ab 1922 Beamter der britischen Polizeitruppe in Burma. 1927 hängte er diesen Beruf an den Nagel und kehrte zurück nach England.

Orwell kämpfte sich bis 1936 mit Gelegenheitsjobs durch; während dieser Zeit begann er zu schreiben, 1933 erschien Down and out in Paris and London und 1934 verarbeitete er seine Erlebnisse in Burma durch Burmese Days. 1936 lebt er noch immer in extremer Armut.

1937 nahm er auf Seiten der POUM (Partido Obrero de Unificación Marxista, Arbeiterpartei der Marxistischen Einheit) am spanischen Bürgerkrieg teil und wurde dabei schwer verletzt. Seine Erfahrungen schrieb er in Der Weg nach Wigan Pier und Mein Katalonien nieder. Während des Zweiten Weltkriegs war er Kriegsberichterstatter.

1945 erschien Animal Farm im Juni 1945 veröffentlichte Orwell sein berühmtestes Werk, 1984- Nineteen Eighty-Four. Orwell verstarb an den Folgen einer Tuberkolose, konnte aber vor seinem Tod mit


Zitate von George Orwell

„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ - Nachwort zu Farm der Tiere


„Die Folgen jeder Handlung sind schon in der Handlung selbst beschlossen.“


„Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.“


„Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke.“


Werke

* 1933 Down and Out in Paris and London
* 1934 Burmese Days
* 1935 A Clergyman's Daughter
* 1936 Keep the Aspidistra Flying
* 1937 The Road to Wigan Pier
* 1938 Homage to Catalonia
* 1939 Coming Up for Air
* 1945 Animal Farm
* 1948 Nineteen Eighty-Four /1984
* 1968 The Collected Essays

Verfasst: 28. Dez 2006 19:00
von Azazel
Sollte man fast zur Pflichtlektüre für jeden machen!

Re: George Orwell

Verfasst: 22. Jan 2016 03:19
von nola-blair
Den Film zu Animal Farm habe ich mir damals sehr oft angeschaut, und er brachte
mich oft zum nachdenken.

so zitiere ich doch mal dazu aus Wikipedia


Farm der Tiere (Originaltitel: Animal Farm) ist ein Roman von George
Orwell, erschienen im Jahr 1945, in dem eine Gruppe Tiere den Farmer
vertreibt und sich (aus Sicht der Schweine erfolgreich) bemüht, die Farm
selbst zu betreiben.

Inhalt:
Mit der Revolution auf einer Farm vertreiben die Tiere den Farmer und seine Frau und nehmen ihr
Schicksal in die eigene Hand. Aus der „Herren-Farm“ wird die „Farm der Tiere”. Bald übernehmen die
Schweine, die die Theorie des „Animalismus“ entwickelt haben, allmählich die Kontrolle. Zwischen
zwei Ebern, Napoleon und Schneeball (im englischen „Snowball“), entbrennt ein Machtkampf, der in
der Vertreibung Snowball endet. Das Leben für die anderen Tiere auf der Farm wird immer härter.
Am Schluss sehen sie, wie Schweine und Menschen zusammen feiern und können keinen
Unterschied mehr zwischen ihnen erkennen.
Das wohl berühmteste Zitat dieses Buches entstammt den Sieben Geboten, einer Art Verfassung, die
die Tiere sich geben:

„Alle Tiere sind gleich.“

Daraus wird im Laufe der Handlung

„Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.“

Das Buch beschreibt allegorisch die Ereignisse in der Sowjetunion nach der Oktoberrevolution,
besonders den Aufstieg des Stalinismus. Viele Figuren des Romans lassen sich mit historischen
Personen identifizieren. Napoleon und Schneeball repräsentieren Josef Stalin und Leo Trotzki. Die
Auseinandersetzung um die Führung der Farm spielt auf den ideologischen Bruch zwischen Trotzki
(dessen Theorie der permanenten Revolution die bedingungslose Unterstützung der internationalen
Arbeiterbewegung forderte, deren Schicksal über die Existenz der UdSSR entscheiden würde) und
Stalin (der eine nationalistische Politik des „Sozialismus in einem Lande” und der „Neutralisierung der
Weltbourgeoisie” betrieb) an. Trotz des Charakters als Fabel bemüht sich Orwell um eine sehr exakte
Nachzeichnung der Geschichte, die sich in sehr vielen Charakteren und Ereignissen zeigt, welche alle
jeweils einen historischen Bezugspunkt haben.
Orwell schrieb das Buch in Anlehnung an seine Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg, die er in
seinem Buch Mein Katalonien beschrieb. Er beabsichtigte das Buch als Verurteilung der, aus seiner
Sicht, Verfälschung der ursprünglichen sozialistischen Ideale durch den Stalinismus. An diese Ideale
glaubte er auch, nachdem er den Verrat der Revolution in Spanien mit ansah, was insbesondere
daran deutlich wird, dass der zum Stalinismus entartete Sozialismus in dem Roman nicht eine ganz
neue Form der totalitären Tyrannei hervorbringt, sondern „nur” wieder auf die vorrevolutionäre Ebene
des Kapitalismus zurückfällt.
Es wurde 1951 eine Zeichentrickfassung, die etwas vom Roman abweicht, von John Halas und Joy
Batchelor in Großbritannien produziert. In der französischen Fassung heißt das Schwein Napoleon
César, da es als eine Art Majestätsbeleidigung gilt, den Namen des Kaisers einem Schwein zu geben.
Im Jahr 1999 erfolgte eine Emmy-nominierte US-amerikanische Realverfilmung unter der Regie von
John Stephenson (Lost in Space).
In den Ostblock-Ländern stand dieses Werk von Orwell wie auch der Roman 1984 bis zur Wende auf
der Liste der verbotenen Bücher.

Figuren und ihre Analogie

Schweine:
Die Schweine sind die nach der Revolution herrschenden Kommunisten. Die Anführer der Schweine
sind Napoleon und Snowball, die stellvertretend für Josef Stalin und Leo Trotzki stehen. Diese
weltgeschichtlichen Personen riefen zusammen mit Lenin die Oktoberrevolution aus, die den Weg
zum kommunistischen Rätesystem und später zur stalinistischen Diktatur in Russland bereitete.
Old Major, eine Mischung zwischen Marx und Lenin, bringt zu den Treffen der Tiere auf der Farm die
Regeln der Revolution mit, wie: „Alles, was zwei Beine hat, ist ein Feind”, oder „Alles, was vier Beine
oder Flügel hat, ist ein Freund”. Old Major übernimmt also eine passive, ausbildende Rolle, in der er
die Tiere gleichsam (wie Marx) mit dem allgemeinen und (wie Lenin) mit dem auf ihre gegenwärtige
Lage bezogenen ideellen Rüstzeug ausstattet. Old Major sagt, dass die Revolution der Tiere ohne
Frage kommen werde, er weiß nur nicht, ob in einer Woche oder hundert Jahren. Wie Marx davon
ausgeht, dass die Menschheit ohne Alternative auf den weltweiten Kommunismus zusteuert, glaubt
Old Major, dass die Tiere alternativlos auf eine Welt ohne Menschen werden zugehen müssen. Old
Major stirbt, ehe die Revolution ausbricht. Vor seinem Tod lehrt er die Tiere noch das Lied der
kommenden Revolution (angelehnt an die Internationale). Nach seinem Tod herrschen die Schweine
Napoleon und Snowball. Doch Napoleon wird hinterlistig: erst stiehlt er die Pläne von Snowball, dann
vertreibt er ihn und lässt Lügen verbreiten. Das Schwein Squealer soll Züge von Karl Radek tragen.
Vielleicht steht es aber auch nur allgemein für die Propagandaorganisation der SU.

Schafe, Hühner, Kühe:
Die Schafe und Kühe sind das allgemeine Volk, das alles gedankenlos nachblökt, was ihm vorgesagt
wird. Nur die Hühner, vergleichbar mit den Bauern der Sowjetunion, wagen es, eine Rebellion gegen
Napoleons Unterdrückung durchzuführen, die allerdings mit ihrer Hinrichtung endet.

Boxer:
Boxer, das Pferd, ist das Sinnbild eines Arbeiters, über den sich Arbeitgeber und Staatsregenten
immer freuen: Es arbeitet hart und hinterfragt nichts, und als es nicht mehr kann, wird es zum
Abdecker geschickt. Möglicherweise steht Boxer auch für die Stachanow-Bewegung, eine Kampagne
zur Steigerung der Arbeitsmoral in der Sowjetunion, oder für den vorbildlichen "Helden der
Arbeiterklasse" Stachanow selbst.

Moses:
Moses ist ein schwarzer Rabe. Er verkörpert die Kirche auf der Farm, ist aber nach der Revolution
zunächst ausgeschlossen (Vergleich mit der russischen Kirche in der Zeit der Zaren, die das Volk
regelrecht ausbeutete). Später, als die Arbeitsbedingungen unter dem Regime Napoleons zunehmend
härter werden, kehrt Moses zurück, um die Tiere auf das Jenseits zu vertrösten und die Moral aufrecht
zu erhalten.

Clover:
Das andere Pferd der Farm. Wahrscheinlich Sinnbild für die Bolschewiki.

Molly:
Pferd (Stute), Sinnbild für das menschliche Verlangen nach Luxus und Kapital.

Benjamin:
Ein Esel, der der Revolution kritisch und zynisch gegenübersteht. Sein Charakter verkörpert
wahrscheinlich George Orwell selber. Wenn Benjamin um seine Meinung gefragt wird, antwortet er mit
der Gegenfrage: „Hat jemand von Euch schon mal einen toten Esel gesehen?”

Hunde:
Bluebell, Jessie und Pincher (GPU, NKWD). Die Jungen der Hündin Jessie richtet Napoleon als seine
Leibwache ab, mit der er Snowball vertreibt.

Jones:
Ein verkommener Alkoholiker, der seine Farm und die Tiere vernachlässigt. Er stellt Zar Nikolaus dar,
der im Luxus lebte und sich nicht um seine Untertanen kümmerte, sondern sie nur ausbeutete und
verhungern ließ.

Pilkington:
Symbolisiert Winston Churchill und Großbritannien/USA, allgemein die alliierte Seite im Zweiten
Weltkrieg.

Frederick:
Symbolisiert Adolf Hitler und das damalige Deutsche Reich. Frederick macht zunächst diplomatische
und wirtschaftliche Geschäfte mit der Farm (siehe Hitler-Stalin-Pakt), versucht aber später, diese
einzunehmen und zerstört dabei die Windmühle; wird schließlich vernichtend geschlagen (Stalingrad
und das Unternehmen Barbarossa).

Windmühle:
Die Windmühle, zu deren Errichtung das eigentlich für die Tiere bestimmte Getreide der Farm
exportiert wird, stellt die Anstrengungen der 1930er Jahre dar, um das Land zu industrialisieren. Sie
endeten in einer Hungersnot, die vor allem die Ukraine traf, weil deren Vorräte verkauft worden waren,
um Geld für Know-how und Maschinen zu beschaffen.

Publikation, britische Zensur und Unterdrückung des Vorwortes

Nach der Fertigstellung des Buches Ende 1943 sah sich Orwell vor große Schwierigkeiten bei der
Publikation gestellt: Farm der Tiere wurde von vier Verlegern abgelehnt. Ein Verleger, der das Werk
anfangs zu akzeptieren schien, wies die Publikation auf Anraten des britischen
Informationsministeriums zurück. Das Original-Script von Farm der Tiere enthielt ein Vorwort mit dem
Titel The Freedom of the Press, in welchem Orwell die britische Selbstzensur, die Unterdrückung des
Buches durch die britische Regierung und die Unterdrückung kritischer Äußerungen gegen den
damaligen Alliierten Russland kritisierte. Das Vorwort fiel der britischen Zensur zum Opfer und war in
der schließlich im August 1945 veröffentlichten Erstausgabe von Farm der Tiere und den meisten der
folgenden Ausgaben nicht enthalten. Auch nachdem Ian Angus das Vorwort 1972 in Orwells
persönlichen Unterlagen entdeckte, verweigerten die Verleger die Publikation, mit Ausnahme der
1993 erschienenen Everyman's Library-Ausgabe und der 2000 erschienenen Ausgabe des PenguinVerlages,
in denen es im Anhang und nicht, wie von Orwell angedacht, als Vorwort abgedruckt wurde.
Für die ukrainische Ausgabe von Farm der Tiere verfasste Orwell 1947 ein Extra-Vorwort, in dem er
biographische Angaben und politische Ansichten darlegt.

Re: George Orwell

Verfasst: 23. Jan 2016 08:55
von Azazel
jo immer wieder ansehenswert und realer geht's eigentlich kaum:-)