Userthreat Isaac

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Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Userthreat Isaac

von whitestorm » 2. Jul 2007 14:12

Angst

Manchmal im Leben dachte ich zu wissen, was Angst bedeutet,
Angst zu haben vor dem ungewissen Morgen,
Angst vor der ungewissen Zeit,
Angst davor, was das Leben einem noch bereitet,
All die Nöte, all die Sorgen,
Zu viel gesehen, des Menschen Erdenleid.

Ich streife umher, wie ein rastloser Wanderer,
Kann dem Leid die Augen nicht verschließen,
All der Hunger, all der Krieg,
Ach wär ich bloß wie so manch anderer,
der all der Ungerechtigkeit, die wandelt, der Mut nicht kann verdrießen,
der aus dem Kummer schafft den Sieg,

Doch vieles habe ich gesehen,
menschenleer und seelenlos,
viele sagen: Die Welt wär schön,
schön vielleicht, für den, sie kann verstehen,
ich frage immer, was ist nur mit ihr los,
hör nur ich Jerichos Posaunen dröhn ?

Geld, Geld, Mammon, Mammon, ist´s was ich höre,
noch mehr haben, noch mehr wollen, noch mehr müssen,
Nur die Seele wird kaputtgespart,
Die Seele verkaufen für ein paar Öre ?
Energien laufen nicht mehr in Bahnen Flüssen,
auf sauren Äckern wird der Tand geharkt

Was Deins ist, gehört morgen mir,
Dein Weibe teilet das Nachtlager übermorgen mit dem Sieger,
Familien brechen, Freunde rufen zum Verrat auf,
es gab die Zeit, da wurde geteilt, man sprach von wir,
Heut braucht jeder seinen Kick, den Überflieger,
Berechnung prägt die Zeit, hols Dir...lauf

Relikt, der, nicht über Leichen gehen mag
Fossil, der an das Ideal behaftet,
Verloren, wer nicht im Wolfsgetümmels Blutlache sich labt,
Aus Liebe wird nun Sport Nacht um Tag,
Heror der, am meisten an sich rafftet,
doch mit all dem Luxus sich jeder seine Einzelzelle wabt.

0190 ist heute der Kontakt in diese Welt,
Profile aus dem Chatraum, fehlerlos und makelrein,
alles geht, kein Tabu darf sein,
noch mehr lässt sich kaufen, schließlich gibt es Geld,
Manch Träne verwischt da das wirkliche Menschensein,
Das was viele nennen Glück, das nenn ich Pein.

So mancher fragt, wohin wird dieser Weg uns führen ?
sind wir verdammt mit dem Planeten unter zu gehen ?
Der letzte löscht das Licht ?
Den Tand zum König der Welt zu küren ?
Die letzte Bombe wird den zarten Hauch der Menschheit verwehen ?
Mit Partystimmung warten auf das höhere Gericht ?

An manchen Tagen wein ich eine Träne für diese Welt,
zieh rastlos meine Runden, schon Jahrtausendlang,
aus alten Augen funkeln 1000 alte Seelen,
ziehe Bahn um Bahn, müde dessen, bis die Todesglocke schellt,
einem verfluchtem Engel gleich ertönt mein kläglich Totengesang,
beobachte, wie die Toten sich erheben aus den alten Stelen

Doch nach mir werden andere kommen,
auch sie werden wählen zu sehn, was ich erfuhr,
Wesen die die Welt gesehen,
tief die Traurigkeit in sich tragend, trotz all der Wonnen,
die erlebet Ihr auf so mancher Überholspur,
Wesen, nicht von dieser Welt, dennoch zu den Menschen stehn.

@Isaac


Link: undefineds://daemonenforum.com/angst-t2075.html

von whitestorm » 2. Jul 2007 14:04

Gedanken sind Gift

Es ist in dir und auch nicht,
du fühlst es, manchmal wie ein Licht,
das dich durchzieht und dich erhitzt,
das dir deine Gedanken formt,
das dir deine Sinne nimmt,
wie der Schatten eines Baumes.

Du kannst es nicht greifen,
du kannst es nicht sehen,
du kannst es nicht beherrschen,
doch genau das tut es dich.

Es ist wie eine unsichtbare Hand,
die in dir ist,
die dein Handeln lenkt,
in meist eine dunkle Richtung,
mit einem bunten Schleier um deine Augen.

Egal, was du tust, sie sind da,
sie zerfressen dich,
sie vergiften deine Seele.
Sind es zuviele,
ist es wie tausend Feuer in dir selbst,
das dich langsam vergehen läßt,
sie zerstören langsam, was du bist.

Gedankengifte, kommen in den Sein,
Gedankengifte, lenken deine Hand,
Gedankengifte, wie eine Teufelshand.

Gedankengifte, von Menschen gesteut,
Gedankengifte, die Seele verirrt,
Gedankengifte, das Feuer, das du nicht siehst,
Gedankengifte, dein Herz verbrennt!

Sehe es, es ist auch in dir,
gestreut von Menschenhand,
gesäht im Frühling,
es reift mit der Zeit,
es liegt in dir bis in die Unendlichkeit.

Du wirst es nicht sehen,
du wirst nicht erkennen,
deine Augen verschlossen,
von dir selbst,
von dem schwarzen Tuch der Gefühle.

Gedankengifte, befreie dich dieser,
Gedankengifte, löse dein Sein,
Gedankengifte, nehme ihnen die Worte,
Gedankengifte, verbrenne sie im Mondenschein,
Gedankengifte, in dir ohne Macht,
Gedankengifte, bald hast du es vollbracht???

Löse dich von deiner Angst,
von ihnen, die dich lähmen,
wie Blei an deinen Füßen.

Löse dich jetzt von ihren Stimmen,
denn du bist da und kannst es träumen,
was du da siehst, du kannst erbauen,
was du dort fühlst, du kannst erleben,
was jetzt wird sein, du kannst immer wandern,
über den Weg deines Seins,
kannst immer lenken,
was dich dich hindert,
ans Licht zu treten und davon dich zu laben.

Gedankengifte, ein unsichtbares Tuch,
wie ein Nebel, der dich erstickt,
Gedankengifte, dir die Kehle zudrückt,
Gedankengifte, der Schatten in der Nacht,
hat dir deine Türen zugemacht.
Gedankengifte, so viele Stimmen es können sein,
wie Regen im Sonnenschein.

Verbrenn sie mit hellen Schein,
mit einem Leuchten, so hell einer Nova,
auf das sie dich niemals zerfrißt,
und in die Hölle setzt.

Link: undefineds://daemonenforum.com/gedanken-sind-gift-t2736.html

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:54

Ballade des äußeren Lebens

Ballade des äußeren Lebens

Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen,
Die von nichts wissen, wachsen auf und sterben,
Und alle Menschen gehen ihre Wege.

Und süße Früchte werden aus den herben
Und fallen nachts wie tote Vögel nieder
Und liegen wenig Tage und verderben.

Und immer weht der Wind, und immer wieder
Vernehmen wir und reden viele Worte
Und spüren Lust und Müdigkeit der Glieder.

Und Straßen laufen durch das Gras, und Orte
Sind da und dort, voll Fackeln, Bäumen, Teichen,
Und drohende, und totenhaft verdorrte...

Wozu sind diese aufgebaut? und gleichen
Einander nie? und sind unzählig viele?
Was wechselt Lachen, Weinen und Erbleichen?

Was frommt das alles uns und diese Spiele,
Die wir doch groß und ewig einsam sind
Und wandernd nimmer suchen irgend Ziele?

Was frommts, dergleichen viel gesehen haben?
Und dennoch sagt der viel, der "Abend" sagt,
Ein Wort, daraus Tiefsinn und Trauer rinnt

Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben.


Link: undefineds://daemonenforum.com/ballade-des-aeusseren-lebens-t2720.html

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:53

Blut Blut Blut

Die Erde bebt,
schrille Schreie durchschneiden die Nacht,
überall Tod und Blut, Blut, Blut.
Sieg -
und dann unendlicher Schmerz,
zerfressender Haß,
Schwüre und Blut, Blut, Blut.

Jahrhunderte dauernde Nacht,
Stillung eines grausamen Hungers,
ewiges Suchen nach Blut, Blut, Blut.

Rasselnde Kutschen, jagende Schatten,
geheimnisvolle Gemächer,
ein Bildnis in einem Medaillon -
und totales Verlangen erwacht.

Blaue Nacht, bleicher Mond,
rote Seide zwischen dunklen Büschen,
weiße Spitze am murmelnden Brunnen,
brennende Augen,
brennend vor Verlangen und Gier.

Schmeichelnde Worte im Kerzenschein
und Absinth,
Spiel mit Liebe und Sehnsucht.
Verführung und Hingabe.

Der Feind schlägt zu,
die Flucht beginnt.
Verfolgung und Täuschung,
ein leichtes Spiel.

Die letzte Schlacht,
Rückzug an den Ort,
an dem alles begann
und Vergangenheit und Gegenwart
vereinen sich
durch das Band unendlicher Liebe
und endlich - Erlösung.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:53

Dunkler Engel

Schweigend still schwebt der dunkle Engel durch die Nacht,
kein Lichtlein wacht, kein Laut der schallt,
alles Leben scheint erloschen,
alle Hoffnung scheint verbrannt,
nur des schwarzen Engels dünnes Gewand,
schwebt, gleitet durch die stille Luft,
läßt zurück einen sanften Wind,
der die Blätter im Baume sanft in den Arme nimmt.

Die Blätter liegen am Boden hier,
der Winter zieht ein, mit totem Gebein,
der Rest der an den Bäumen ist,
ist die Erinnerung, die man nicht vergißt.

Doch selbst diese Blätter dort,
gehen durch die Zeit und warten hier,
bis zum Tage sie zerfallen zu Staub,
da nimmt die Zeit das ganze Laub.

Selbst die Bäume, die hier stehen,
gehen hin zu Staub und Asche,
wenn der letzte Flammenregen kommt,
der fegt über das Land,
wie eine große Todeshand,
die nach allem greift, was dort ist,
und schießlich alles ißt.

Die Freundschaft läßt blühen die letzten Blumen,
dort stehen sie im Schnee allein,
versuchen mit ihren kleinen Wurzeln,
am Leben zu sein.

Doch der Schnee der ist sehr kalt,
läßt die Wasser hier gefrieren,
läßt sie reißen die sanften Blätter still und stumm,
die fallen tot, ihre Zeit ist um.

Die Blüte, ein leuchtender Fleck auf dem weißem Boden,
doch auch nur endlich, wie ein Schmetterling,
erst klein und krumm,
dann bunt und stumm,
dann fliegt er zu der Sonne rauf und brennt,
bis die Asche sich im Boden verfängt.

Diese Asche, die dort liegt,
läßt die Blumen blühen,
als das Wasser kam,
doch der Winter hier, wie ein Flammenmeer,
alles verrinnt, alles vergeht,
auch die Freundschaften, die es führt.

So vergehen die Blumen,
auch teils zertreten durch dich selbst,
auch verbrannt durch dein Feuerregen,
auch durch Zeit zu Staub verbrannt,

der schwarze Engel schreitet hin,
über das weiße Tuch zum Lichte her,
sucht, was seine Wünsche tragen,
doch die Zeit wird sich an ihnen laben,

am Ende ist nur eins, der Staub,
der dort fegt über den Wüstensand,
niemand hat ihn mehr gekannt,
als er ging durch seine Hand zu Licht hin,

verbrannt, verkannt, niemand weiß was er war,
außer die Zeit und die Erinnerung,
vielleicht auch die Rest, die da wandeln durch die Welt,
als Fragmente der kleinen Blüte,
die nun ist ein Aschefeld.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:52

Das Netz der Spinne

Es ist ein Raum, der nicht da,
ein Mensch ist dort ohne Sinn,
ein Tier nur Bild, ein Schein,
dort ist alles wahr und lüge,
alles nur Lichterschein.

Es ist eine Welt, die dir gegeben ist,
abzutauchen zu gehen, sehen und zu fühlen,
als ein Objekt, als ein Stück.

Diese Welt wirst du nie mit deinen eigenen Augen sehen,
sie existiert nicht und doch kannst du dort gehen,
durch den Wald, über die Wege, über die Häuser,
über die Blätter, über die Brücken,
alles ist da und unsichtbar,
voller Energie und ohne nur eine Seele.

Sie hat mehr Macht, als du könntest glauben,
es hat mehr Sinne, als du könntest erfassen,
es kann dir mehr schaden, als der schlimmste Alptraum,
den du je könntest träumen.

Sie hat kein Herz, sie hat nur Verstand,
denken statt Fühlen, Handeln statt Sehen.
Sie hat mehr Informationen, als du je lernen könntest,
sie weiß das, was du weißt, was du nie jemanden sagen würdest.

Doch wie bewußt ist dir diese Gefahr?
Du bist jeden Tag in dieser Welt, läßt sich gleiten von dem Wind,
der keiner ist, der dich trägt an Ort so weit weg von dir,
trägt dich hin, wohin du willst und weiß was du weißt.

Sie ist dein Diener immer zu Hand,
sie ist ein trügerischer Freund, der dir die Hand,
aber nicht den Arm reicht.

Weißt du was du tust, wenn du dich ihr offenbarst?
Weißt du was sie will, wenn sie dich etwas fragt?
Sieht du die Spinne im Netz, wo du läufst,
wo du gehst zu deinen Freunden, sie ist die Brücke,
sie ist die Macht, sie ist das was andere haben wollen,
um dich zu suchen, sie werden dich finden.

Ich sehe dich laufen über die Blätter hinweg.
Blatt für Blatt ziehst du einen Faden hinter dich her,
einen so roten Faden, das er noch besteht,
wenn du längst gegangen bist,
mit jedem Blatt sagst du mehr als du dir bewußt bist.

Du bist wie ein Kind, das die Welt entdeckt,
das den Wolf nicht kennt, der an deiner Türe steht,
du öffnest eines deiner Tore, schon steht er in deinem Haus.
Du wirst in Panik sein, wenn der dich findet,
dich wird da nur noch ein Wunder retten.

Ich sehe dich gehen, sehe die Spinne lernt dich zu verstehen,
lernt was du ihr sagst ohne Worte, was du denkst und was du fühlst,
bist das Wissen sich wie eine dornige Hand über deinen Hals legt.

Du bekommst Post, mit deinem Namen, den du nie hast gekannt.
Soviele wollen dich haben und sich an deiner Existenz laben.
Du weißt nicht wo sie sind, doch sie sehen dich,
jeden Tag über die Blätter des Waldes. Sie sind die Bäume,
du bist nur ein Käfer.

Es wird kommen, da ist Wissen mächtiger, als jedes Schwert,
größer als Könige und wertvoller als Gold,
es kommt die Zeit, da ist das Netz überall,
hat dich umsponnen ohne das du es siehst.

Du gehst durch die Welt, siehst das was sie dir geben,
doch was dahintersteht wirst du niemals wissen,
denn du hat keinen Körper,
der die Wände und Räume durchschreiten kann ohne Faden,
ohne Namen, ohne Gesicht, weißt du das nicht?
Der Wind, der an den Blättern raschelt und plötzlich vergeht,
plötzlich sich Blätter zu Staub verwandeln, Bäume brennen.

Weißt du wer Feind ist und was ein Freund?
Du hast etwas versäumt, etwas zu wissen über deine Welt,
jetzt hat sich dich umstellt, hat dich eingesponnen,
hat dich aufgenommen. Du hast eine Nummer und wirst immer sein,
ein Leuchtfeuer in der tiefen Nacht,
wenn nur ein Baum dich will brennen sehen,
wirst du ewig offline gehen.

Laß uns wehen, laß uns gehen, laß uns tragen durch die Räume,
laß uns sagen, was wir sehen, laß uns durch die Welt gehen,
laß uns fliegen, laß uns toben, laß uns in die Bäume gehen,
und sehen, was es gibt in dieser Welt, in Panzer gestellt.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:52

Schwarze Erde

Ein schwarzes Land,
der Boden ist aus Sand,
es ist warm und doch sehr kalt,
es ist das Land der Finsternis.

Dieses Land auf Sand und Tränen,
wird sich nur von dir ernähren,
es ist da schluckt Licht,
doch das weißt du nicht.

Schwarzes Licht trifft eine Seele,
wie ein Windhauch sie kommt zu dir,
nimmt dir weg deine Hoffnung,
genau nach ihr sehnst du dich so sehr.

Du läufst über den schwarzen Sand,
der ist glatt, es gibt keine Steine,
alles ist kahl, das Restlicht so fahl,
die tausend Monde, kein Schatten ist hier.

Selbst du hast keinen geworfen,
hier steht die Zeit,
du bewegst dich und wirst weiter getrieben,
vom Strom der Unendlichkeit.

So schaue in den Himmel rein,
dieser schwarz und ohne Gnad,
kein Mond, keine Sterne,
nichts, schwarzes faad.

So lasse das letzte Licht aufgehen,
das noch den Himmel erhellt,
mit den schwachen golden' Strahlen,
es dir den Weg zu dir führt.

So gehe, solange dieses Licht noch ist,
schaue nicht zurück, denn dort ist alles trist,
der schwarze Ort der Finsternis,
ist in dir selbst, so gehe, laufe
und du wirst sehen, du wirst zum Sonnenlicht gehen.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:51

Nebelschleier Nebelwinde

Dunkle Nebelschleier,
fahles Licht,
Kälte, Regen.

Ich sehe aus meinem Schloß herab,
auf meine Welt, auf meinem Sein,
Ich sehe aus meinen Augen dich,
ein Geist, der durch die Lande streift.

Ich seh mich selbst, als ein Silberschatten,
jedoch hier und immerdar,
wie der Wind und das Höllenfeuer,
wie der Sand, wie Dunkelheit.

Winde wehen, Blätter fliegen,
Stürme poltern, Bäume brechen,
Regen plätschert, Bäche rauschen,
Tropfen, Tränen, Bitterkeit.

Nebel wie ein Schleier,
wie weißer Stoff,
so leicht wie Wind,
weht übers Land,
läßt dich ersticken,
zugleich leben,
zugleich atmen,
findet dich.

Kommt zu dir,
steigt in dein Haus,
geht durch die Mäuer,
geht durch die Tür,
geht zu dir und will dich holen,
kommt zu dir, du gehst mit ihm.

Nächte voller Nebel,
voller weißer faaler Strahlen,
an denen sich deine Augen tuen laben,
sehen wenig, alles kahl,
alles trist, alles fahl.

Farben ausgelöscht von Tränen,
weggeweht von dem Wind,
ausgesendet als ein Schrei,
empfangen durch den Sonnenwind.

Geister gehen, Geister fliegen,
wehen durch die Welt,
du siehst sie nicht,
nur wenn's sie's wollen,
ihre Welt, im Dunkellicht.

Schreiten, Laufen, Rennen, Fliegen
durch die Gedankenwelt,
Flitzen, Poltern, Fallen, Streifen
durch die Vergangenheit dieser Welt.

Vielleicht kommt die Sonne,
vielleicht kommt das Glück,
wirft goldene Strahlen in diese Welt,
wirft Schatten bringt das Licht?

Vielleicht kommt die Sonne,
vielleicht kommt das Licht,
nimmt mich mit läßt mich neu blühen,
nimmt dieser Welt das Dunkellicht?

Vielleicht kommt die Sonne?
Sie ist der hellste Punkt des Himmels,
sie ist des Geistes Feuerhand!

Wann kommt die Sonne?
Wann kommt das Licht?
Wann geht der Mond,
wann schlafen die Sterne?
Wann geht das Dunkellicht?

Wann kommt die Sonne?
Wann geht der Nebel?
Wann steigen Tränen hoch im Himmel?
Wann gehen die Geister zurück ins Licht?

Wann kommt die Sonne?
Wann seh ich einen Mondenuntergang?
Wann weicht das fahle Licht,
der golden Hand'?

Doch die Sonne, steht hinterm Nebels Angesicht,
Verhüllt, gefiltert unsichtbar,
niemals trifft mich das Licht...
Der Mond der lacht,
Geister schwirren,
der Himmel weint,
der Boden bricht,
er hällt die Steine,
das Schloß wird gehen,
in das Dunkellicht!

Ich sehe eine schwarze Sonne,
voller Kälte Glanz und schwere,
voller Hoffnung und Dunkelheit,
die Welt erstarrt in der Zeit.

Dunkellichtsonne, sie ist der Punkt des Firmaments,
sie ist der Stern am Himmel,
der mir noch etwas Hoffnung schenkt,
so seh ich die Sonne,
ein ewig Ring aus Feuer sie umgeben,
die Zeit tot, wird niemals sein,
als eine Erinnerung im Lichtschein.

Ring aus Feuer, der letzte Glanz des Sonnenlichts,
der letzte Strahl mein Haupt hat getroffen,
bevor alles versunk im Dunkellicht.

So die schwarze Sonne, mein Stern am Himmel,
der Mond der strahlt, die Sterne weinen,
der Regen fällt, in mein Gesicht,
zu mir herab.

Die Bäume wehen, das Gras fliegt im Windestakt,
die Mauern stehen, das Schloß glänzt schwarz,
in des Sonnenlicht, des Mondesschein.

Ich geh wieder hinein, werd dort ewig sein,
in des Zeit's Fragment, in des Stückes im Raume,
in des Fetzen's in Ketten gelenkt.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:51

Haunted Hills

Es steht ein Schloß in einem Land,
das hat bisher niemand gekannt,
schwarz ist der Himmel,
schwarz der Stein,
schwarz sind die Blätter der Bäume,
sie werden es immer sein.

Es ist die Welt des Ritter der Dunkelheit,
der dort herrscht für alle Zeit,
kein Licht, nur dunkle Schatten,
fallen in des Wanderers Gesicht.

Ein Sturm, der weht übers Schloß,
es regnet und ein jemand der geht schnell,
man hört Hundegebell.
Es ist ein Mensch mit langer Kutte,
aus altem Stoffgeflecht,
er geht, er rennt,
Schweiß in seinem Gesicht.

Rote Augen scheinen aus dem Dunklen,
wie der Tod auf vier Pfoten daher,
geschwind und ohne Gnad',
sie rennen, fletschen ihre Zähne,
weißes Blitzen in der Dunkelheit.

Regen prasselt auf die Blätter nieder,
der Boden ist glitschig, matschig und glatt,
die Augen kommen näher,
das Herz schlägt im hundert Takt.

Vier rote Augen, als wären es Dämonen aus der Hölle,
man hört ihr Geschrei,
wie ein Sack verlorener Seelen.
Sie schreiten daher,
lautlos man hört keinen Stein,
nur das Leuchten am Firmament.

Der Mensch geht schneller,
ist jetzt am Rennen,
sein Herz schlägt wie das eines Vogels,
der in den Krallen einer Katze liegt,
seine Beine tragen, seine Seel'
zum Schlosse hin und das geschwind,
wie der Sturmwind,
so schnell er kann,
die Zeit davonrann.

Die Hunde hinter ihm,
mit zwei Köpfen und Hörnern noch,
voller Blut im Maule,
werden sie ihn fassen noch?
Hinterm Hügel das Dunkle Schloß der Finsternis,
gebaut auf schwarzen Stein des Todes,
auf Knochen liegen die Balken hier,
das Tor ein Gerippe aus Elfenbein,
erbaut von Gevatter Tod.

Der Mensch der keucht,
die Kräfte schwinden,
die Luft, die drückt die Kehle zu,
wie eine unsichtbare Hand des Teufels.
Herz schlägt schneller, ist bald aus dem Takt,
Kälte durchfährt des Menschen Haut,
Panik dehnt dich aus, im Lumpenfrack.
Die Hunde sind an den Fersen jetzt,
man spürt den Atem an den Beinen,
das Gebell so laut wie tausend Donner,
das Rote leuchten kalt und voller Feuer.

Der Sturm der tobt,
der Regen kracht hernieder,
fließt über die Augenlieder,
brennt in den Augen,
wie als wäre es Essig,
Bäumen ziehen Fratzen,
in der Dunkelheit.

Schweiß, Angst,
die Hunde voller Gier,
wollen diesen Menschen hier.
Doch was sie nicht bedacht,
sie rennen in die tiefe Nacht,
des Herrn der Dunkelheit.

Die Kutte weht im Wind,
Risse durchziehen sie,
wie ein Baum zerfetzt vom Sturm,
kein Gewand, nur ein stumpfer Lumpen,
das Tor glänzt im dumpfen Mondenschein.

Erreicht, Hoffnung, Angst,
die Hunde gleiten hinterher,
bald sie werden ihn haben,
werden sich an seinen Gedärmen laben.

Doch das Spiel nicht verloren,
ein Blitz lacht vom Himmel her,
leuchtet wie tausend Fakeln,
entlädt seine Macht,
in den Boden hinab.
Löcher voller Qualm und Hitze,
man sieht noch eine verbrannte Hundespitze.
Die Höllenhunde verbannt in ihr Reich,
auf einen Streich.
(Blitz und bumm, das war gar nicht dumm...)

Der Mensch mit der Kutte,
sitzt auf einem Stein,
im Schlosse drein,
versucht Atem zu fassen,
kann das Zittern nicht lassen,
kalt ist ihm,
eingeschlossen in Eis,
in einem Sarg aus Zeit und Einsamkeit.

Erschöpft tragen ihn sein Gebein zu einem Tor,
aus Holz, ragt riesig empor,
als wäre es für eine Armee gebaut.

Hindurch geht der Mensch,
wacht auf,
alles nur ein Schein der Nacht,
wer hatte dieses vollbracht?
Das war kein Traum,
seine Kutte zerrissen,
von Hundezähnespitzen?

Was könnte der Traum ihm haben gesagt?!
Zitternd die Kerze, das Licht in der Nacht.
Der Mond scheint hell,
dumpfes Licht erhellt das Dunkle.
Wie die Sonne den Tag.

Und das Schloß steht im Sturm,
schwarz und unendlich lang,
wie die Welt, wie der Stoff der Träume hällt,
wie die Seel', als Tor zur anderen Seite.
Und es regnet, prasselt, der Sturm der heult,
und der Ritter der Dunkelheit,
schaut vom Schlosse hinab,
weint und lacht....

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:50

La Mano Morte

Die Strahlen sind unsichtbar und doch sind sie da,
es ist ein Licht, was du nicht siehst,
es ist bläulichgrün und unsichtbar,
das Licht ist eine schwarze Hand des Todes,
was dich holen kommen kann zu jeder Zeit.

Das Licht ist überall, wo du jemals warst,
das Licht wird sein, wo immer du mal lagst,
das Licht kommt von der Sonne her,
und selbst die Erde leuchtet grell daher.

Es spendet Wärme und Energie,
treibt die Ökös hoch wie nie,
wenn die verfluchten Züge rollen,
scheint es sehr, als wäre der Tod im Zug am Donnergrollen.

Ist es einmal heraus, rettet dich keine Maus,
es zerfrißt dich langsam, macht dich krank,
die Haare fallen langsam, das ist der Dank.

Die Russen hatten es damals vollbracht,
sie hatten damit tausenden Menschen den Tod gebracht,
als das Feuer kam und es krachte,
der Westen über diesen Fluch nicht mehr lachte.

Er zog dank eines bösen Tuch,
nach Osten und trieb dort seinen Fluch,
es zerstörte vieles dort, erschaffte neues,
heute alles ein großer verfluchter Ort.

Rüben so groß wie ein Elephant,
hat der Tod dort niedergebannt,
Menschen essen, trinken, leben dort,
sehen dort nichts nur ihr Land,
doch die unsichtbare Todeshand,
schwebt über ihnen daher und nimmt sie alle sehr bald,
mit in die Ewigkeit zurück.

Wer hat recht, wer weiß das schon?
Tausende Ingenieure denken los,
und spielen Lotto, mit dem Todeslos.

Spielt man falsch, liegt man in Dreck,
es ätzt einem die Stimme weg,
die Haut zerfällt, man altert schnell,
die Hand ist wie ein Feuermeer,
in das man schwebt und langsam geht,
wie ein Blatt im Sturme weht.

Kinder kommen ohne Arme,
kriechen und selbst die Gandarme,
können nicht schützen von der Todeshand,
erstellt aus der Menschenhand.

Verflucht ist bald die Erde schon,
jedes Blatt, jeder Baum, wem kümmerts schon?
Greenpeace schreit, alle sind taub dagegen?
Wer hat noch Verstand, wer will den ewig Leben?

Die Welt ist nur geborgt?
Alle lachen laut im Chor,
die Fische tot, das Meer verscheucht,
die Rehe liegen faul am Waldesrand,
der seit Jahren hat kein Blatt gekannt.

Wer sieht es, wer könnte noch dazu was denken,
Gott wird hier nichts lenken,
dazu muß man selbst was tun,
denn wen kümmerts schon,
ob die Menschheit verreckt,
oder die Maus an einem Sack Reis hat leckt?

Ratten leben auch in verfluchter Erde,
wo Menschen sind längst verdorrt,
Wälder kriegen in Jahren neue Blätter,
Städte werden keine mehr erbaut.
Kinder werden niemals spielen, denn alles ist hier tot.
Kein Ökö sind die tausend Lieder,
die den Untergang sehen heut'.

Das Leben, wir töten es fast selbst,
mit Technik, Bomben, Gift und Feuer,
wir kreaieren unser Ungeheuer!
Wissen wir was wir haben gemacht?
WENN ES EINMAL BUMM MACHT?!

Wer sind wir das wir können denken,
das alles wir können lenken?
Wer sind wir das wir vernichten das,
was wir hatten zum Leben, es ist kein Spaß.

Tja, zum Verstand brauch es ein Unglück wieder,
sonst kommt der Mensch nie auf und nieder,
ohne BUMM keine Entwicklung hier,
ohne Militär keine Technik heut.

Kriege haben uns technisch weitergebracht,
und den hohen Preis erbracht,
erbaut auf Blut und toten Gebein,
muß das sein?

Aber der Tag wird kommen,
wir werden lernen noch,
wir sehen mal was ist geschehen,
unsere Kinder werden uns richten gehen

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:50

Mein Schatten

Ich sehe in den Himmel,
er ist schwarz.
Ich sehe in den Spiegel,
ich sehe mich und DICH.

Doch ein Schatten liegt über mir,
unsichtbar und voller Kraft.
Tiefschwarz und fast unsichtbar schreitet er mit mir,
durch Tag und Nacht,
vernichtet mich langsam mit seiner Macht.

Er ist in mir und doch nicht hier,
er ist ich und doch nicht,
er wird ich sein und doch werde ich nie er sein.

Es ist der Schatten aus der Dunkelheit,
auferstanden aus einem tiefen Schlund,
aufgefahren in die Welt des Lichts.

Was niemand sieht und niemand hört,
sein schwarzer Schein.
Er dringt in dich hinein,
wie dunkelschwarzer Rauch,
durchdringt dich und scheint heraus.

Doch noch bin ich erleuchtet von Licht,
und verbrenne den Schatten schnell,
er zieht sich zurück in das Höllengebell.

Licht ist hier und Licht ist in der Nacht,
das hat alles mal Gott so gemacht.

Der Rauch verzieht sich in das Nichts,
und ich bin hier und sehe davon nichts.
Es ist da und doch nie hier.

Der Schatten von mir, meine dunkle Seite.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:49

Der Verräter

Du bist mein Wasser

Mein Wunder ist schnell

Ein einzelner Schrei

Es fließt roter Wein

Frage mich nicht

Ich bin der Jäger

Ich bin ohne Schuld

Dein Blut mein Erlöser



Ob Gott oder Teufel

Ich ernte die Gaben

Ich diene beiden

So lang sie mich lassen



Ich führe Dich sanft

In dein Verderben

Ich verspeise Gedanken

Um alle zu lenken

Ich weiß nicht wohin

Die Beute uns führt

Ich bin ohne Schuld

Wenn der Tod uns ereilt



Ich bin der Eiter und Prunk

Das Lachen der Leere

Verpfusche dein Leben

Verseuche die Meere

Ich sitze im Sofa

Und betrachte die Welt

Ich bin ohne Schuld

Nur ein einfacher Mensch

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:49

Die Nacht

Nacht

Ein Vorhang weht

Nebel küsst den Boden sanft

Geister flüstern leis' im Wind



Schritte hallen durch das Haus

Holz seufzt und hofft auf einen weit'ren Tanz



Wo lang die Zeit vergessen war

Wo Trauer in ihren eig'nen Armen lag

Und längst Verblich'ne nicht mehr hofften

Dass eine Stimme noch mal ihre Namen sprach



Schritt für Schritt nun

Sang und Tanz

Ein leises Lied

Barrieren bricht



Allein betritt sie altes Schlafgemach

Ein Himmelbett in rotem Glanz

Voll Spannung, Furcht, was wird gescheh'n

Die Geister hoffen, Licht zu seh'n



Ein altes Bild

So wunderschön

Lässt sie verharr'n

Wird angesehen



Ganz unbemerkt von verlor'nem Herz

Voll Sehnsucht, Trauer, Ungemach

Er kommt so nah, die Hände kalt

Nur ein Moment, das Licht gebannt



Die Geister blicken fort

Die Hoffnung schwindet schnell

Ein Schauer, den sie spürt

Erinnerungen werden hell



Ein Kuss und eine Liebesnacht

Ein Feuer hat die Nacht entfacht

Schreie, qualvoll, dann die Stille

Unendlich, kalt

Das Licht gebannt



Sie dreht sich um

Der Geist ist fort



Geister flüstern leis' im Wind

Und Nebel küsst die Nacht so sanft

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:48

Im Blutrausch

Geboren, als die Engel schrieen

Mein Leben mit dem Tod erkauft

Mutter, stirb, und lass mich ziehen!

So nimmt Schicksal seinen Lauf



Von Schmerz erzogen, vom Leid geführt

Hab Liebe verstoßen und Hass perfektioniert



Menschen, ihr kennt keine Wut!

Mein Feuer brennt heißer als die Sonne selbst

Meine Hände sind Klingen, meine Augen sind tot

Körper und Seele durch Narben entstellt



Vergangen

Das Leben der Schwachen

Durch ihr eigenes Blut fort getragen

In eine andere, dunklere Welt

Ich entsage in ihrem Namen

Dieser Scheinexistenz



Von Anbeginn eins mit dem Tod

Kein Ende des Schmerzes, niemals befreit

Ich tanze voll Abscheu in eurem Blut

Sklave des Schicksals für alle Zeit



Von Schmerz erzogen, vom Hass geführt

Von den Göttern verstoßen und vom Tode verführt



Menschen, ihr kennt keine Wut!

Ohne Hoffnung kämpfe ich gegen die Hoffnung selbst

Meine Hände voll Narben, meine Sehnsucht glutrot

Körper und Seele durch Liebe entstellt



Bedeutungslos

Das Leben der Schwachen

Durch Blut sage ich ihren Namen

Rufe hinein in die andere, dunklere Welt

Für dich, für den Tod

Hab ich das Leben entstellt



Ich höre die Engel schreien

Höre sie klagen und weinen

Doch ich bin dein

Bis in alle Zeit

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:48

Umsonst gestorben

Erfrorene Tränen lauern im Dunkel,
Blutverkrustet warten sie.
Schließen dich in ihre herzlos Pein;
Verlorene Seele weint.

Zersplitterte Diamanten verbluten in der Nacht,
Das Licht taucht es in Finsternis.
Schmerz verzerrt die Scherben,
Zwingt sie in die alte Form.

Ertrunkene Schreie verenden in der Stille.
Das Blut ist allein.
Die Vorboten des Todes,
Das Licht ist mein Feind.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:48

Des Mondes Blut

In einem dunklen Wald bin ich
an den Boden gekettet
Ich trage ein Herz, das nicht schlägt
Durch eine unbeschreibliche Qual
bin ich der Lüge versklavt
Mein Weg in die Unruhe hat mich
innerlich verbrannt
Die Tränen meiner Opfer löschen mich
Das absurde Gefühl der Verachtung
bringt mich dazu, vor Traurigkeit zu ersticken
Ich halte entsetzliche Werkzeuge,
um den menschlichen Leib langsam zu zerfleischen
Verloren in Gedanken, im Schein eines Sternes
schneide ich mit blutigen Scherben
durch die bleiche Haut
Hastend durch eine unangenehme Moral
harre ich einem unbestimmten Ende entgegen
Unschuldige Dulder schmachteten der Folter,
den Tod erwartend
Mit Trauer in meinen Tränen
erbitte ich Trost
Auf der Suche nach Nähe und Geborgenheit
bin ich weggetrieben von der Zeit
Meine Leidenschaft frißt jegliche Vernunft
Objekte lösen sich vom zerfallenen Körper
Und ich höre meinen ersten Herzschlag

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:47

Dämonen kehren heim

Dämonen kehren heim
aus grellen ungeliebten Sonnen
in ihre schwarze kalte Nacht.
Seelen driften
haltlos, lautlos, schwerelos
in ihrem unheilvollen Sog.

Äonennebel
weben gnädig Schleier
zu verbergen
was dem Blick zum Wahn gereicht.

Das Universum
weigert sich zu sehen
und weint um den Verlust.

Wer könnte es ertragen,
dieses dunkle, schwarze Werden
das selbst die Schöpfung stöhnen läßt.
Dämonen kehren heim
und bleiche Sonnen wandeln bis in Ewigkeit
der Seelen Pein in starres Eis.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:47

Dämonen der Städte

Sie wandern durch die Nacht der Städte hin,
die schwarz sich ducken unter ihrem Fuß.
Wie Schifferbärte stehen um ihr Kinn
Die Wolken schwarz vom Rauch und Kohlenruß.

Ihr langer Schatten schwankt im Häusermeer
Und löscht der Straßen Lichterreihen aus.
Er kriecht wie Nebel auf dem Pflaster schwer
Und tastet langsam vorwärts Haus für Haus.

Den einen Fuß auf einen Platz gestellt,
Den anderen gekniet auf einen Turm,
Ragen sie auf, wo schwarz der Regen fällt,
Panspfeifen blasend in den Wolkensturm.

Um Ihre Füße kreist das Ritornell
Des Städtemeers mit trauriger Musik,
Ein großes Sterbelied. Bald dumpf, bald grell
Wechselt der Ton, der in das Dunkel stieg.

Sie wandern an dem Strom, der schwarz und breit
Wie ein Reptil, den Rücken gelb gefleckt
Von den Laternen, in die Dunkelheit
Sich traurig wälzt, die schwarz den Himmel deckt.

Sie lehnen schwer auf einer Brückenwand
Und stecken ihre Hände in den Schwarm
Der Menschen aus, wie Faune, die am Rand
Der Sümpfe bohren in den Schlamm den Arm.

Einer steht auf. Dem weißen Monde hängt
Er eine schwarze Larve vor. Die Nacht,
Die sich wie Blei vom finstern Himmel senkt,
Drückt tief die Häuser in des Dunkels Schacht.

Der Städte Schultern knacken. Und es birst
Ein Dach, daraus ein rotes Feuer schwemmt.
Breitbeinig sitzen sie auf seinem First
Und schrein wie Katzen auf zum Firmament.

In einer Stube voll von Finsternissen
Schreit eine Wöchnerin in ihren Wehn.
Ihr starker Leib ragt riesig aus den Kissen,
Um den herum die großen Teufel stehn.

Sie hält sich zitternd an der Wehebank.
Das Zimmer schwankt um sie von ihrem Schrei,
Da kommt die Furcht. Ihr Schoß klafft rot und lang
Und blutend reißt er von der Frucht entzwei.

Der Teufel Hälse wachsen wie Giraffen.
Das Kind hat keinen Kopf. Die Mutter hält
Es vor sich hin. In ihrem Rücken klaffen
Des Schrecks Froschfinger, wenn sie rückwärts fällt.

Doch die Dämonen wachsen riesengroß.
Ihr Schläfenhorn zerreißt den Himmel rot.
Erdbeben donnert durch der Städte Schoß
Um ihren Huf, den Feuer überloht.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:47

Der befreite Dämon


Habe bislang noch nie so viel gefühlt
Mein Leben, alles kreist nur um Dich
Spüre Deine Nähe Stund um Stund
Die rastlose Hitze hast Du gekühlt

Deine Berührung gleicht Blütenschauern
Die frühlingshaft sanft auf mich regnen
Das kurze Glück wurde beschattet
Frohe Herzen liegen brach und trauern

Misstrauen durchzieht die jungen Triebe
Sinnlos Zweifel an ersichtlich Dingen
Unbeschwertheit, ein hastiger Gast
Suchen beide die Erfüllung der Liebe

Hoffnung ziert meine Sicht in die Ferne
Scheint weit entfernt, ist doch greifbar nah
Vertrau mir, lass Dämonen verhungern
Du bist so viel wert, ich sag Dir dies gerne

Bist das Wunder hier in meinem Leben
Will Dich niemals missen, bei dir sein
Bist zu wertvoll um Dich zu verletzten
Hast in Dir so viel schönes zu geben

Lass uns dies teilen, gemeinsam erbeben
Sonnenschein spüren und glücklich sein
Wirf die Zweifel von Bord, ich helfe dir
Lass uns die Zukunft in Farbe erleben

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:46

Der Mann im Nebel

Finsternis Es war in finstrer Nacht, Als der Nebel dort erwacht. Dort, wo er entstand, Mit heft’ger Macht gebannt. Finsternis ist fern und nah, Wo Nebel ist, ist sie auch da. Doch kümmert das Geheule, Der schummrig schönen Eule, Nicht den müden Wandersmann, Sein Leid er bald klagen kann. Er steht in Nebels Mitte, Und horcht dessen lautlose Schritte. Seht, der Mann mit Nebel sich verband, Und ganz allein wie von Zauberhand, Erhebt er sich in Nebelschwaden, Die an seinem Geist sich laben. Der Mann zum Nebel, Der Nebel zum Mann, Hand in Hand sie geh’n, wird man sie je wieder sehn? Doch ich weiß wie es geschah, wird doch der Himmel wieder klar. Denn in finster Nacht, Als beide dort erwacht, Die Luft war schwer, Der Himmel leer.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:46

Die Finsternis

Kennst Du das Land der Finsternis?
Ew'ge Stille übertönt des Lebens lästige Geräusche.
Perfekt der Anblick vollendeter Verwesung.
Kein Laut stört des Todes heilig Werk.
Und unabwendbar führt dein Weg ins Land der Finsternis.
Kennst Du das Land der Finsternis?

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:46

Der verwundete Baum

Sie haben mit dem Beile dich zerschnitten,
Die Frevler - hast du viel dabei gelitten?
Ich selber habe sorglich dich verbunden
Und traue: Junger Baum, du wirst gesunden!
Auch ich erlitt zu schier derselben Stunde
Von schärferm Messer eine tiefre Wunde.
Zu untersuchen komm ich deine täglich,
Und meine fühl ich brennen unerträglich.
Du saugest gierig ein die Kraft der Erde,
Mir ist, als ob auch ich durchrieselt werde!
Der frische Saft quillt aus zerschnittner Rinde
Heilsam. Mir ist, als ob auch ichs empfinde!
Indem ich deine sich erfrischen fühle,
Ist mir, als ob sich meine Wunde kühle!
Natur beginnt zu wirken und zu weben,
Ich traue: Beiden geht es nicht ans Leben!
Wie viele, so verwundet, welkten, starben!
Wir beide prahlen noch mit unsern Narben!

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:45

Wir leben mit Rissen

Wir leben mit Rissen in den Wänden,
ist es dir aufgefallen?
Wir leben auf sich entfärbenden Dielen,
unter beweglicher Decke.
Das Fensterkreuz ist längst
von Fäulnis durchgefressen, es zieht
im Sommer schon die kalte Nachtluft
hindrungslos herein.
Wir wohnen illegal, mach das
dir täglich neu bewusst, dass sonst
wir beide auf der Strasse sässen.

Wir hausen im Prenzlauer Berg,
vier Treppen hoch unter dem Dach.
Tauben gehn fast aus und ein.
Die Asseln töt ich unbemerkt von dir
ganz schnell unterm Fensterbrett,
die schwarze Spinne unterm Becken,
fünfzig Jahr alt, in der Küche
erschlage ich trotz grossen Ekels,
obwohl der Anblick sehr ästhetisch,
und Schauer mir den Rücken kämmen.

Ich strich die Türe schwarz,
wodurch Besucher, viel zu seltne,
hergelangen, unter Frageblicken:
ein Sarg? auf diese Art betont
die Unerträglichkeit? neinnein, laut
schlage ich ein Zupfinstrument,
bewirte euch mit heissem Tee, euch
freundliche Erschöpfte,
hier oben wirklich Angelangte
und lache noch im Hagelrauschen,
wenn der Himmel finstrer wird,
lache noch im Tränenfluss
und in der Kälte zwischen uns.
Im Staub der Körperdünstung lach ich,
geniessend unter Kraftaufwand
die uns gebotne Sicherheit.

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:45

An den Tod

Halb aus dem Schlummer erwacht,
den ich traumlos getrunken,
Ach, wie war ich versunken
In die unendliche Nacht!

Tiefes Verdämmern des Seins,
Denkend nichts, noch empfindend!
Nichtig mir selber entschwindend,
Schatte mit Schatten zu eins!

Da beschlich mich so bang,
Ob auch, den Bruder verdrängend,
Geist mir und Sinne verengend,
Listig der Tod mich umschlang.


Schaudernd dacht ichs, und fuhr
Auf, und schloss mich ans Leben,
Drängte in glühndem Erheben
Kühn mich an Gott und Natur.

Siehe, da hab ich gelebt:
Was sonst, zu Tropfen zerflossen,
Langsam und karg sich ergossen,
Hat mich auf einmal durchbebt

Oft noch berühre du mich,
Tod, wenn ich in mir zerrinne,
Bis ich mich wieder gewinne
Durch den Gedanken an dich!

von whitestorm » 2. Jul 2007 13:45

Loreley

Zu Bacharach am Rheine
Wohnt eine Zauberin,
Die war so schön und feine
Und riß viel Herzen hin.

Und machte viel zuschanden
Der Männer rings umher,
Aus ihren Liebesbanden
War keine Rettung mehr.

Der Bischof ließ sie laden
Vor geistliche Gewalt -
Und mußte sie begnaden,
So schön war ihr' Gestalt.

Er sprach zu ihr gerühret:
"Du arme Lore Lay!
Wer hat dich denn verführet
Zu böser Zauberei?"

"Herr Bischof laßt mich sterben,
Ich bin des Lebens müd,
Weil jeder muß verderben,
Der meine Augen sieht.

Die Augen sind zwei Flammen,
Mein Arm ein Zauberstab -
Schickt mich in die Flammen!
O brechet mir den Stab!"

"Ich kann dich nicht verdammen,
Bis du mir erst bekennt,
Warum in deinen Flammen
Mein eigen Herz schon brennt!

Den Stab kann ich nicht brechen,
Du schöne Lore Lay!
Ich müßte denn zerbrechen
Mein eigen Herz entzwei."

"Herr Bischof, mit mir Armen
Treibt nicht so bösen Spott,
Und bittet um Erbarmen,
Für mich den lieben Gott.

Ich darf nicht länger leben,
Ich liebe keinen mehr -
Den Tod sollt Ihr mir geben,
Drum kam ich zu Euch her. -

Mein Schatz hat mich betrogen,
Hat sich von mir gewandt,
Ist fort von mir gezogen,
Fort in ein fremdes Land.

Die Augen sanft und wilde,
Die Wangen rot und weiß,
Die Worte still und milde,
Das ist mein Zauberkreis.

Ich selbst muß drin verderben,
Das Herz tut mir so weh,
Vor Schmerzen möcht ich sterben,
Wenn ich mein Bildnis seh'.

Drum laß mein Recht mich finden,
Mich sterben wie ein Christ,
Denn alles muß verschwinden,
Weil es nicht bei mir ist."

Drei Ritter läßt er holen:
"Bringt sie ins Kloster hin!
Geh, Lore! - Gott befohlen
Sei dein berückter Sinn.

Du sollst ein Nönnchen werden,
Ein Nönnchen schwarz und weiß,
Bereite dich auf Erden
Zu deines Todes Reis'."

Zum Kloster sie nun ritten,
Die Ritter alle drei
Und traurig in der Mitten
Die schöne Lore Lay.

"O Ritter, laßt mich gehen
Auf diesen Felsen groß,
Ich will noch einmal sehen
Nach meines Lieben Schloß.

Ich will noch einmal sehen
Wohl in den tiefen Rhein
Und dann ins Kloster gehen
Und Gottes Jungfrau sein!"

Der Felsen ist so jähe,
So steil ist seine Wand,
Doch klimmt sie in die Höhe,
Bis daß sie oben stand.

Es binden die drei Reiter
Die Rosse unten an
Und klettern immer weiter
Zum Felsen auch hinan.

Die Jungfrau sprach: "Da gehet
Ein Schifflein auf dem Rhein,
Der in dem Schifflein stehet,
Der soll mein Liebster sein.

Mein Herz wird mir so munter,
Er muß mein Liebster sein!"
Da lehnt sie sich hinunter
Und stürzet in den Rhein.

Die Ritter mußten sterben,
Sie konnten nicht hinab;
Sie mußten all verderben,
Ohn' Priester und ohn' Grab.

Wer hat dies Lied gesungen?
Ein Schiffer auf dem Rhein,
Und immer hat's geklungen
Von dem Dreiritterstein:

Lore Lay!
Lore Lay!
Lore Lay!
Als wären es meiner drei.

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