Das kleine graue Kästchen

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Re: Das kleine graue Kästchen

von Ich » 30. Okt 2013 23:19

Die Schwelle nicht überschritten mit Blei an den Füßen, Saturn läßt grüßen.
Doch zuckt mal ein Blitz schnell wie ein Pfeil herab - marsianisch wird es,
gleich zweimal entfacht. Doch was wird dabei denn schon geschafft?
Es verbleibt dennoch diese Agonie; der Schmerz, die Stille;
eine siechende Taubheit, Einsamkeit und auch Trauer.
Es bleibt alles grau, tief abgestumpft - nichts heiter,
doch auch schon egal, denn trostlos geht es weiter;
leer, ohne Träume und schwer ist jeder Schritt
mit Blei an den Füßen, Saturn läßt grüßen.

Re: Das kleine graue Kästchen

von Biergigant » 30. Okt 2013 21:20

Cool Ischade.

Re: Das kleine graue Kästchen

von Ischade » 30. Okt 2013 21:03

Seit ich es gelesen habe, erinnert mich Dein Gedicht an eines, das ich vor seeeehr vielen Jahren mal geschrieben habe.

Entgeistert Entseelt?

Graue Schleier
Hebend und fallend
Freigegebene Bilder
Wieder verschwindend
Ein Labyrinth
Aus grauen Schleiern
Ich laufe, renne, suche
Hilflos
Zwischen den Schleiern
Bilder aus der Vergangenheit
Vergilbt
Menschen die ich liebte
Oder hasste
Wieder nah
Und wieder verschwindend
Hinter grauen Schleiern
Stimmen
Vertraut oder fremd
Ich weiß nicht woher
Berührungen
Durch die Schleier
Hart, kalt, sanft, warm
Ausdruck von Liebe oder Hass
Berührungen
Doch keine Hände
Nur Schleier
Hebend und fallend
Ich laufe, suche
Bilder
Hinter den Schleiern
Spiegel meiner Erinnerungen
Langsam sterbend
Begraben
Hinter grauen Schleiern
Angst
Ich suche
Die Hände die mich berühren
Unerreichbar
Hinter den Schleiern
Sie sind wie eine Mauer
Undurchdringlich wie kalter Stein
In meinen Kerker gefangen
Doch leicht mich umhüllend
Graue Schleier
Das Labyrinth meiner Seele
Entgeistert Entseelt?

Re: Das kleine graue Kästchen

von Biergigant » 30. Okt 2013 20:10

Joa. Dieser Rahmen der uns gesetzt wird. Die Riesen galten im alten Germanentum nicht umsonst als die Harten und die Götter als die Milden. Der Krieg ist noch lange nicht vorbei.

Ich dichte einfach einmal weiter weil´s auch zu mir passt:

Ich sitze fest in diesem Rahmen
Es fällt auf Beton mein Liebeswilliger Samen
Ich koche doch auch nur mit heissem Wasser
doch ich finde dort so manchen Hasser

Hinaus so will auch ich
doch wo finde ich denn eigentlich das Mich?

Als Kind da war ich froh
der graue Rahmen doch, da wurde ich roh

Wollte es Recht machen damit der Rahmen erstrahle
Doch die Rechten sind aus gekrupttem Stahle

Ich will mich finden wo will ich hin
Der graue Rahmen ist mein Schild, das ist der Sinn!

Doch ich will raus ich werd zur Maus
Maus gefressen, es ist AUS

aus ist es noch lange nicht
was ist die Logik der Geschicht

Ich muss mich doch nur selber finden
mein inneres Kind aus dem Baume rinden

Denn so war ich werd ich immer bleiben
Ich sollte mich nicht selbst entleiben

Alle Pracht, Magie und Reich
sind gegen Selbstliebe nur ein Seich

HAHAHA!!! Jaaa!

Re: Das kleine graue Kästchen

von khezef » 29. Okt 2013 14:08

Ich hab einfach einmal ein paar meiner älteren Werke ausgegraben. Weder ist es ein Meisterwerk noch spiegelt es meine aktuelle Befindlichkeit wieder >:->
Keine Sorge also, ich wollte einfach den Kunstbereich wieder etwas beleben.

Khezef

Re: Das kleine graue Kästchen

von Ischade » 29. Okt 2013 13:58

Traurig. Wenn ich selbst Gedichte schreibe, sind das immer Bilder aus mir selbst. Ein wenig hoffe ich, das Deine Seele nicht gerade tatsächlich in dieser Kiste steckt. Aber bevor ich selbst anfange zu interpretieren, frage ich lieber Dich!

Das kleine graue Kästchen

von khezef » 29. Okt 2013 01:38

Ich sitz in meinem Kasten
Und draußen ist die Welt.
Ich schau aus meinem Fenster,
und such was mir gefällt.

Um meinen Kasten ist ein Schleier,
grau und kalt wie Stahl.
Und nur durch seine Maschen
sehe ich hinaus.

Verloren sind all die Farben,
genommen durch das Grau.
Ich sehe, starr zum Himmel,
doch aus Grau wird niemals Blau.

Ich sitz in meinem Kasten
Und draußen ist die Welt.
Ich schau aus meinem Fenster,
und such was mir gefällt.

Ich kann mich hier nicht rühren,
mein grauer Kasten sperrt mich ein.
Ich kann nur nach draußen sehen
durch den harten grauen Schleier.

Mich deucht, es ist so still,
nichts rührt sich, nur die Zeit.
Fieber kommt, Hitz jagt Kälte,
doch was bleibt, ist krankes Leid.

Ich sitz in meinem Kasten
Und draußen ist die Welt.
Ich schau aus meinem Fenster,
und such was mir gefällt.

Fieberträume und Schatten sind alles,
was durch den Schleier dringt.
Zukunft und Vergangenheit nicht mehr getrennt,
sondern vereint zu einem großen Kümmernis

Ich sitz in meinem Kasten,
schau raus ins trübe Grau.
Ich greif mir ans Herz und wünsch mir,
der Himmel wäre blau.

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