Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

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Thefalus
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

nola-blair hat geschrieben:
Thefalus hat geschrieben:
Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen.
Danke für die Erklärung, jetzt wird mir klar warum jeder SVVler wenn er in Psychiatrischen Behandlung war, hinterher als Borderliner entlassen wird.
Na ja, watt soll man dazu noch sagen.
Es ist leider wahr: Die einzige Nennung von SVV im DSM-IV-TR, auch in der aktuellen fünften Ausgabe, steht unter "Borderline Persönlichkeitsstörung" als Symptom. ("Efforts to develop a taxonomy of deliberate self-harm behaviors have been under way for more than three decades (e.g., references 1, 2, 19, 20). Nevertheless, the only mention of deliberate self-harm in DSM-IV-TR is as a symptom of borderline personality disorder." Quelle). Das ist nochmal schwerwiegender, weil das DSM-IV-TR viel detaillierter als das ICD-10 ist und von Psychiatern für Diagnose und Forschung auf der ganzen Welt zugrunde gelegt wird.

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Amimatani
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

Thefalus hat geschrieben:
nola-blair hat geschrieben:
Thefalus hat geschrieben:
auch in der aktuellen fünften Ausgabe
Nein!

Zitat:
"Whereas in DSM-IV non-suicidal self-injury (NSSI) was considered a symptom of borderline personality disorder (BPD), in the revised manual it is recognized as a distinct condition. Research suggests that NSSI can occur independent of BPD, such as in patients with depression or even in those with no other diagnosable psychopathology."
Quelle:
http://www.medscape.com/viewarticle/803884_15
Artikel von 2013.

Dein Link verweist auf einen 10 Jahre älteren Artikel.

Mal ganz abgesehen davon, dass der ICD 10 der WHO-Standard ist, eben nicht nur für psychische Erkrankungen, und darin sieht es ohnehin anders aus.

Amimatani
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gabor
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von gabor »

Ist "Borderline" nicht eh nur ein Sammelbegriff für alles,was sonst nicht so genau diagnostiziert werden kann?
So sieht es meines Wissens in der Praxis aus.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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gabor
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von gabor »

Amimatani hat geschrieben:
nola-blair hat geschrieben:
Thefalus hat geschrieben:
Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen.
Danke für die Erklärung, jetzt wird mir klar warum jeder SVVler wenn er in Psychiatrischen Behandlung war, hinterher als Borderliner entlassen wird.
Na ja, watt soll man dazu noch sagen.
Warum glaubt ihr eigentlich alles, was schön formuliert ist? Die Aussage von Thefalus ist sachlich falsch! bzw. mindestens irreführend. Wer eine Aussage von Psychiatern und Neurologen zu SVV lesen möchte, kann das z.B. hier tun:

http://www.neurologen-und-psychiater-im ... alten-svv/

Da steht ausdrücklich:
"Selbstverletzung ist kein eigenständiges Krankheitsbild sondern tritt als Symptom einer psychischen Störung oder Erkrankung oder aber auch ohne begleitende komorbide psychiatrische Erkrankung auf."




Also nix von Gleichsetzung "Borderline" und "SVV" bei den Psychiatern, wie Thefalus Aussage das suggeriert.

Amimatani
Nuja.....es mag fachliche Mängel geben....aber hast Du dich je mit Suchtkranken befasst?Sie mal nach dem"Warum" befragt?
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
nola-blair

Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Thefalus hat geschrieben:
Die einzige Nennung von SVV im, auch in der aktuellen fünften Ausgabe, steht unter "Borderline Persönlichkeitsstörung" als Symptom.
Und nochmal,nicht jeder der Borderline hat verletzt sich selber, genauso wenig wie jeder SVVler Borderline hat.
Das ist eben so, und nochmal anders gesagt nicht jeder Autoagressiver ist Borderliner, und nicht jeder Borderliner
hat Autoaggressionen.
Amimatani
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

gabor hat geschrieben: Nuja.....es mag fachliche Mängel geben....aber hast Du dich je mit Suchtkranken befasst?Sie mal nach dem"Warum" befragt?
Immer bereit!
Um deine Fragen knapp und klar zu beantworten: ja, ich habe mich intensiv mit Suchtkranken befasst und ja, ich habe sie immer nach dem "Warum?" gefragt. Seit meinem 16. Lebensjahr, um genau zu sein, denn da begegnete mir erstmals eine Suchtkranke, die mein Vertrauen suchte. Und wenige Posts zuvor schrieb ich doch schon, dass ich erst vor relativ wenigen Tagen ein intensives Gespräch über das "Warum?" mit einer Person führte, welche das SVV ca. 5 Jahre praktizierte. (Und weder vorher noch nachher Borderliner war...) Mein Engagement in diesem Thread ist naturgemäß durch diese Begegnung motiviert.

Ich habe auch mit Borderlinern gesprochen, z.T. mit Erfahrungen aus der geschlossenen Psychiatrie.

Allerdings führe ich solche Gespräche nur im face-to-face Rahmen, nicht im Internet.

Genaugenommen ist der Kern meiner Intervention nicht die Frage von irgendwelchen Papieren. Sondern dass die -lapidar ausgedrückt - "Tiefer Seelenschmerz Evokation" von Thefalus Tendenzen fördert, die Seelenschmerz erschaffen können, wo gar keiner ist und umgekehrt Seelenschmerz übersehen, wo er ist. Tiefer Seelenschmerz ist halt nicht immer über Symptome zu erkennen. Und schon gar nicht ist ein auffälliges Verhalten immer Ausdruck von tiefem Seelenschmerz.

Ich habe nicht nur mit Süchtigen zu tun gehabt, ich habe auch mit vielen Menschen gesprochen, die tiefste Seelenschmerzen litten, ohne erkennbare Symptome zu haben: sie litten deswegen nicht weniger als die Menschen mit auffälligem Verhalten. Sie gingen nur anders damit um.

Umgekehrt habe ich Menschen getroffen, die ein mäßig auffälliges Verhalten hatten und dann wegen solcher vermeintlich dahinter stehender Seelenschmerzen, die ihnen ein Außenstehender attestierte, erst nach solchen Schmerzgründen suchten (und natürlich fanden: in jedem Leben gibt es psychische Schmerzen), anschließend immer weiter an derselben Stelle bohrten und sich selbst so in immer tiefere seelische Wundbereiche manövrierten. Mit anderen Worten: sie entwickelten eine Art psychischer Autoaggressivität.

Aber ich glaube, ich sollte mich wohl besser aus dem Thema ausklinken. Da werden bei mir zu viele emotional bedeutsame Erinnerungen getriggert.

Amimatani
nola-blair

Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Amimatani hat geschrieben:
Da werden bei mir zu viele emotional bedeutsame Erinnerungen getriggert.
Sehr gut nachvollziehbar. Manches triggert wirklich, und deshalb setze ich hier auch keine Beispiele von meinen
Bekannten rein, damit manche es vielleicht besser verstehen könnten.
Darum verstehe ich es sehr gut wenn du dich hier aus dem Thema rausklinkst ;) .
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Ich
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

Thefalus hat geschrieben:Sieht aus wie eine Thefalus-Intoleranz. Lass das mal checken.
Ich denke, Du Deine eigene Wicht-igkeit definitv überschätzt (respektive unterschätzt, woraus natürlich auch eine Art Geltungssucht entstehen kann).
Von daher verweise Ich an dieser Stelle mal freundlich auf den Inhalt, den Du in dem hier zitierten zweiten Satz noch selbst von Dir gegeben hast.
Nun denn, Ich wünsche Euch noch (weiterhin) hier viel Spaß (gehabt zu haben).
"Ich bin kein Bekenner, ich bin ein leidenschaftlich beteiligter Betrachter!" (E.v.S.)
Bedecktes Feuer hitzt am meisten.