Dämonische Praxis in Tibet

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Mystery
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Beitrag von Mystery »

Noriel de Morville hat geschrieben: Bön ist eigentlich die vorbuddhistische Religion Tibets. Aufgrund längerer Koexistenz mit dem Buddhismus sind sich Bön und Tibetischer Buddhismus sehr ähnlich. Die Bönpo sehen Tonpa Shenrab Miwoche als Gründer der Tradition, nicht Buddha Shakyamuni.

Noriel
So, ich setze die Erklärung mal fort:
Bön reicht weit in prähistorische Zeiten zurück und ist somit Tibets älteste spirituelle Tradition.
Im Laufe der Geschichte hat Bön verschiedene Wandlungen durchlaufen:
Das Spektrum reicht vom Alten schmanistisch-animistischen Bön (betont Heilung und Harmonie), bis zu Yungdrung oder das Ewige Bön (spirituelle Befreiung durch ein sehr differenziertes System von Unterweisungen und Übungen aus Sutra, Tantra und Dzogchen).
Dann gibt es noch das Neue Bön, welches auf in Zeiten religiöser Verfolgung versteckten und später wiederentdeckten Texten basiert.

LG,
Mystery :o
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Mantras in der Bön-Religion:
"Durch eindringliches Rezitieren dieser Silben gelang es den Bön-Priestern, böse Mächte zu verjagen, Krankheiten zu heilen oder Feinde einzuschüchtern. Die Macht einiger dieser Silben soll so groß gewesen sein, dass jeder, der sich ihrer falsch bediente, sofort starb. Zudem sollte das Wiederholen dieser Mantras die Zunge schwarz oder braun verfärben. Als nun die Westmongolen in Tibet einfielen, verhielten sie sich diesem Aberglauben entsprechend. Sie zwangen alle Tibeter, beim Begrüßen mongolischer Beamter die Zunge zu zeigen. So fühlte man sich sicher vor schwarzer Magie. Daraus entwickelte sich die Tibetische Grußform des Ausstreckens der Zunge, deren sich die Tibetaner noch heute gegenüber Autoritätspersonen bedienen."
M.A. Nicolazzi, Mönche, Geister und Schamanen